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Ausschluss-Diät bei Futtermittelallergien

Juckreiz, Hautveränderungen, wiederkehrende Durchfälle oder einseitige Ohrentzündungen - es muss sich bei derartigen Symptomen nicht zwingend um eine Futtermittelallergie handeln. Der Verdacht liegt aber nahe. Die einzige sichere Möglichkeit, um festzutsellen, ob dein Hund unter einer Futtermittelallergie leidet, ist die sogenannte Ausschlussdiät oder „Eliminationsdiät“. Eine langwierige Angelegenheit, die viel Geduld und Disziplin erfordert.

Dein Hund kratzt sich ständig, leckt sich die Pfoten oder schüttelt permanent den Kopf? Dann könnte es sich bei diesen stellvertretenden Symptomen unter Umständen um eine Futtermittelallergie handeln. Da die Symptome jedoch auch auf andere Ursachen schließen lassen, muss durch den Tierarzt zunächst jede andere in Frage kommende Ursache ausgeschlossen werden. Denn auch Infekte, ein Parasitenbefall oder Kontaktallergien können zu ähnlichen Symptomen führen. Sind also die eben genannten Auslöser ausgeschlossen, wird beim Verdacht auf eine Futtermittelallergie klassisch zur Ausschlussdiät geraten. Ein oft langwieriger Prozess. Während auf dem Markt verfügbare Allergietests nur eine 50%ige Sicherheit geben können, ist eine Ausschlussdiät der einzige Weg, um beim Hund sicher herauszufinden, ob und wogegen eine Futtermittelallergie besteht. Wie eine solche Diät abläuft, erfährst du hier.

Diagnose einer Futtermittelallergie nur über Ausschlussdiät.

Zeigt dein Hund Symptome wie einseitige Ohrenentzündungen, Verdauungs- oder Hautprobleme, die sich diagnostisch nicht auf einen Infekt, Parasitenbefall oder gar eine systemische Krankheit zurückführen lassen, könnte eine Ausschluss- oder Eliminationsdiät der Weg sein, um herauszufinden, was die Symptome deines Hundes auslöst. Auch wenn es Allergietests für den Hund zu kaufen gibt: Eine Ausschlussdiät ist die einzige „wasserfeste“ Möglichkeit, um bei deinem Hund herauszufinden, wogegen eine mögliche Futtermittelallergie besteht. Bitte besuche unbedingt deinen Tierarzt, damit du in einer solchen Angelegenheit optimal beraten und begleitet wirst.

Die häufigsten Allergie-Auslöser im Hundefutter

Damit wir uns Allergien nähern können, wollen wir zunächst den Unterschied zwischen einer echten Allergie und einer Unverträglichkeit klären.

Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Stoffe, die unter anderem im Hundefutter vorkommen können. Es können aber auch Pollen oder Insektenstiche daran beteiligt sein. Wenn ein Hund allergisch reagiert, kann er verschiedene Symptome ausbilden wie Juckreiz, Hautausschläge, Verdauungsprobleme und mehr. 

Eine Unverträglichkeit hingegen ist keine Immunreaktion, sondern eine negative Reaktion des Körpers auf bestimmte Nahrungsmittel oder Inhaltsstoffe, die der Hund nicht gut verdauen kann. Symptome einer Unverträglichkeit sind in der häufig Magen-Darm-Probleme wie Durchfall, Erbrechen oder Blähungen. Zusammengefasst: Eine Allergie ist eine Reaktion des Immunsystems, während eine Unverträglichkeit mit der Verdauung zu tun hat.

Die häufigsten Allergene im Hundefutter sind in der Regel tierische Proteine wie Rind, Huhn oder Schwein sowie Eier, Milchprodukte und Weizen. Die genannten Allergene werden häufig in unterschiedlichen Konzentrationen in der industriellen Futtermittelproduktion verwendet. Von daher ist die Transparenz im Napf und die Vermeidung bekannter Allergene ist einmal mehr ein Argument für selbstgekochtes Hundefutter.

Grundsätzlich kann ein Hund auf jedes Nahrungsmittel eine Allergie ausbilden. Bereits kleinste Mengen wie ein Stück Käse, ein Leckerli oder unbekannte Anteile im Fertigfutter können bei deinem Hund ein Auslöser für eine allergische Reaktion sein. Dabei kommt es nicht auf die Häufigkeit an – selbst wenn dein Hund nur ein Mal pro Woche mit dem für ihn falschen Protein oder Kohlehydrat gefüttert wird, kann das schon für eine Allergie ausreichend sein.

Grundlagen einer Ausschluss-Diät

Generell gilt für die Ausschlussdiät: Man verwendet Proteine (Eiweiße) und Kohlehydrate, die dein Hund noch nie serviert bekommen hat, denn auf die unbekannten Futtermittelbestandteile hat das Immunsystem sich noch nicht mit Antikörpern vorbereitet, was eine Immunreaktion und damit eine Futtermittelallergiesymptomatik ausschließt. Oder, um es einfach auszudrücken: Wenn das Immunsystem Känguru-Protein nicht kennt, kann es nicht mit dazu passenden Antikörpern bekämpft werden. Denn Känguru-Antikörper müssten erst gebaut werden. 

Wird eine Ausschlussdiät begonnen, ist absolute Konsequenz bei der Umsetzung notwendig. Hast du dich für eine Proteinquelle (z.B. Pferd) und eine Kohlehydratquelle (z.B. Kartoffel) entschieden, dann hast du die Möglichkeit, dich für ein hypoallergenes Fertig-Diätfutter zu entscheiden oder eben selbst zu kochen. Vorteil bei der Eigenproduktion: Du weißt immer ganz genau, was im Futter enthalten ist. Und günstiger ist es in der Regel auch noch. Aber noch einmal: Mache eine Eliminations-Diät nur in Zusammenarbeit mit deinem Tierarzt und führe sie für mindestens 8 Wochen durch. Wichtig: Alle Zutaten außerhalb deiner Ausschlussdiät sind in dieser Zeit verboten, weswegen auch Snacks nur die zwei gewählten Ausschlusszutaten enthalten dürfen.

Wie lange dauert eine Ausschluss-Diät?

Die Dauer einer Ausschluss-Diät wird in der Regel auf acht bis zwölf Wochen angesetzt. Bessern sich die Symptome während dieser Zeit, gilt der Verdacht einer Futtermittelallergie als bestätigt. Achtung: Bei Hautverletzungen durch übermäßiges Kratzen kann es zu Sekundärinfektionen kommen, die selbst durch eine korrekte Fütterung nicht von alleine abklingen und somit zu Fehlinterpretationen führen können. Hat man den Eindruck, dass die Symptome sich zwar gebessert haben aber nicht völlig verschwunden sind, würde man die Ausschlussdiät noch um zwei Wochen verlängern, während die Sekundärinfektionen lokal mit Salben behandelt werden müssen.

Fahrplan für eine Ausschluss-Diät – die weiteren Schritte.

1. Phase der Elimination

Eine strenge Eliminationsphase beginnt mit der Ausschlussdiät. Während dieser Phase bekommt der Hund nur hypoallergenes Diätfutter. Verwendet wird eine bisher nie verwendete Proteinquelle und eine Gemüse- oder Kohlenhydratquelle. Alle anderen Zutaten sind in dieser Zeit verboten – auch wenn nur geringste Mengen anderer Proteine, Gemüse- oder Kohlenhydratquellen verfüttert werden sollten wie zum Beispiel bei Snacks. Dies könnte die Resultate der Ausschlussdiät verfälschen und unbrauchbar machen. In der Regel beträgt die Eliminationsphase 8 bis 12 Wochen, da der Körper diese Zeit braucht, um allergische Reaktionen zu reduzieren. Achtung: auch Medikamente können potentielle Futtermittelallergene enthalten- bitte prüfe vorab, ob diese während der Ausschlussdiät abgesetzt werden können oder was sie als potentielle Allergene enthalten.

2. Die Kontrolle

Die Anzeichen des Hundes müssen während seiner Eliminationsphase genau beobachtet werden. Dazu zählen möglicherweise Hautreaktionen, Beschwerden im Magen-Darm-Trakt oder andere typische Symptome für eine Futtermittelallergie. Bessern sich die Symptome, klingen z.B. Ohrentzündungen langsam ab und verbessert sich die Verdauung unter der Fütterung der hypoallergen Ausschlussdiät, gilt eine Futtermittelallergie als sicher.

3. Phase der Provokation

Nachdem die Eliminationsphase beendet ist, tritt die Provokationsphase ein. In dieser Phase werden dem Hund schrittweise kleine Mengen an einzelnen, möglicherweise allergenen Zutaten zugeführt. Dadurch kann festgestellt werden, ob und welche Nahrungsmittel allergische Reaktionen hervorrufen. Jedes Lebensmittel, das möglicherweise allergen ist, wird mindestens eine Woche lang gefüttert, während die Symptome des Hundes sorgfältig überwacht werden. Treten bei einer neuen Zutat sofort erkennbare Symptome auf, so muss dieses selbstverständlich sofort wieder vom Speiseplan gestrichen werden.

4. Bestätigung der Allergie gegenüber Futtermitteln

Wenn nach der Einführung eines spezifischen Lebensmittels allergische Reaktionen auftreten, bestätigt dies eine Futtermittelallergie gegenüber der neu eingeführten Zutat. In dieser Situation wird das Lebensmittel, das die Entstehung bewirkt, dauerhaft vom Hunde-Speiseplan gestrichen.

5. Therapie auf lange Sicht

Der Tierarzt wird nach Beendigung der Ausschluss-Diät zu einer langfristigen Ernährungsumstellung raten. Um allergische Reaktionen zu verhindern, wird dies die Verwendung spezieller hypoallergener Futtermittel und den dauerhaften Verzicht auf die auslösenden Lebensmittel beinhalten.

Fazit

Die Ausschluss-Diät ist eine wirksame Methode, um Futtermittelallergien bei Hunden zu diagnostizieren und zu behandeln. Es braucht Geduld, Disziplin und Einsatz, kann aber dazu beitragen, die Lebensqualität deines Hundes durch eine Verringerung oder Beseitigung allergischer Reaktionen deutlich zu verbessern. Um optimale Resultate zu erzielen und den Hund mit einer ausgewogenen Eliminations-Diät zu füttern, sollte die Ausschluss-Diät unter Anleitung eines Tierarztes durchgeführt werden.

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