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Bedarfsgerechte Ernährung von Hunden: Was ist das?

Wohl jedem Hundebesitzer ist der Begriff „bedarfsgerechte Ernährung“ in Verbindung mit unseren Vierbeinern schon einmal über den Weg gelaufen. Was sich dahinter genau verbirgt, ist allerdings nicht allen klar. Dabei ist diese „bedarfsgerechte Ernährung“ tatsächlich sehr wichtig für die Gesundheit unserer Fellnasen. Unsere Tierärztin Dr. Tatjana Breiltgens stellt dir dieses Thema vor.

Die „bedarfsgerechte Ernährung“ von Hunden ist keine Modeerscheinung, sondern eine wissenschaftlich fundierte Empfehlung, um die individuell passende Ernährung für unsere Vierbeiner zu gewährleisten. Zur Ermittlung der richtigen Ernährung werden Alter, Rasse, Größe, Aktivitätslevel und gesundheitliche Voraussetzungen berücksichtigt.

Bedarfsgerechte Ernährung – eine Wissenschaft für sich

Als Tierärztin werde ich immer wieder gefragt, was eigentlich eine „bedarfsgerechte Ernährung“ von Hunden bedeutet. Der Begriff „bedarfsgerecht“ ist für viele nicht ganz klar. Ähnlich wie wir Menschen, haben Hunde einen unterschiedlichen Nähstoffbedarf. Hierbei müssen die spezifischen Bedürfnisse der Tiere in Bezug auf Alter, Rasse, Größe, Aktivitätslevel und gesundheitliche Voraussetzungen berücksichtigt werden. 

Um eine bedarfsdeckende Ernährung unserer Tiere zu gewährleisten, wurden u.a. vom National Research Council (NRC), auf Grundlage aller wissenschaftlichen Untersuchungen, Empfehlungen für Bedarfszahlen festgelegt. Es gibt natürlich auch noch andere Quellen für Bedarfszahlen, aber im Mittelwert stimmen diese alle überein. Wichtig ist allerdings, dass sich die Empfehlungen auf das metabolische Körpergewicht beziehen (KM *0,75 ). 

Der Bedarf an Protein

Der Proteinbedarf bei Hunden richtet sich nach der Lebensphase und dem Aktivitätsgrad. So benötigt ein Welpe in der Wachstumsphase mehr Protein, als ein ausgewachsener Hund. Ein Senior-Hund benötigt hingegen noch weniger Protein, um die Nieren beispielsweise zu entlasten. Hunde benötigen hochwertiges und leichtverdauliches Protein, das aus Fleisch, Fisch oder pflanzlichen Quellen stammen kann. Gemäß der Empfehlung des NRC liegt der Proteinbedarf im Erhaltungszustand bei Hunden bei 3,3 g Rp/kg KM *0,75 / Tag. Das wären für einen 10 kg schweren Hund 140 g Protein/Tag. 

Energielieferanten: Fette und Öle

Fette und Öle liefern unseren Hunden etwa doppelt so viel Energie als Kohlenhydrate und Proteine. Bei einem Hund im Ruhezustand entspricht der Energiebedarf dem des Erhaltungsbedarf. Der Körper benötigt Energie z.B. für die Verdauung, für spontane Bewegungen, Atmung etc. Wichtig ist dabei, dass kleine Hunde pro Kilogramm Körpermasse mehr Energie benötigen als große Hunde. Dies hängt stark mit der Körperoberfläche im Verhältnis zur Körpermasse zusammen. Kleine Hunde geben mehr Energie über die Körperoberfläche ab. Hunde benötigen in Abhängigkeit von Alter und Rasse ca. 0,5 MJ ME pro kg KM*0,75/Tag. Gesunde Fette (essentielle Fettsäuren) sind wichtig für den Energiehaushalt, die Hautgesundheit und das Immunsystem. Lachs-, Lein- und Walnussöl enthalten essentielle Fettsäuren wie die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren welche eine entzündungshemmende Wirkung haben. 

Kohlenhydrate gehören auch ins Futter

Kohlenhydrate bestehen aus vielen einzelnen Zuckermolekülen und liefern unseren Hunden in etwa genauso viel Energie wie Proteine. Für Hunde sind Kohlenhydrate keine essentiellen Nährstoffe, jedoch an vielen metabolischen Prozessen beteiligt. Sie sind wichtige und schnell verfügbare Energielieferanten. Kartoffeln, Nudeln oder Getreide (z.B. Hirse) gelten als typische Kohlenhydratlieferanten. Stärke ist die langkettige Speicherform von Kohlenhydraten und steht den Hunden aber erst durch Hitzeeinwirkung zur Verfügung. Deshalb sollten Nudeln, Reis und Kartoffeln grundsätzlich sehr weich gekocht werden. Hunde sind keine reinen Fleischfresser und benötigen Kohlehydrate in angemessenen Mengen, z. B. aus Vollkornprodukten oder Gemüse.

Vitamine und Mineralstoffe runden das Hundefutter ab

Zu einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung gehören Vitamine und Mineralstoffe. Gerade für Wachstum, Stoffwechsel und allgemeine Gesundheit sind diese von großer Bedeutung. Sie müssen bei jeder selbst zubereiteten Kochration unbedingt hinzugefügt werden.  

Hundefutter selbst kochen – eine gute Idee

Der Vorteil von selbst zubereiteten Rationen ist, dass der Tierhalter die Futterrationen an die individuellen Bedürfnisse des Tieres einschließlich, gesundheitlicher Einschränkungen oder Allergien anpassen kann. Er bestimmt Qualität, Herkunft und Art der verwendeten Zutaten und kann so sogar Einfluss auf die Kosten nehmen. Wichtig für das selbstgekochte Futter: Um daraus ein Alleinfutter zu zaubern, gehören unbedingt noch Supplemente hinzu, die eventuell fehlende Nährstoffe ausgleichen.

Fazit

Sobald ein Hund bedarfsgerecht ernährt wird, kann das einen entscheidenden Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer Fellnasen nehmen. Und zwar über ein gesamtes Hundeleben hinweg. Wichtig dabei ist: Bei Unsicherheiten oder bei besonderen gesundheitlichen Bedürfnissen sollte immer ein Tierarzt hinzugezogen werden. Dieser kann auch helfen, den Bedarf des Tieres zu ermitteln.

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Bei LuckyChef glauben wir an maßgeschneiderte Ernährung für Hunde. Mit unseren individuell angepassten Rezepten und der Expertise unserer Tierärzte sorgen wir dafür, dass dein Vierbeiner alles bekommt, was er braucht, um fit und glücklich zu sein.