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Der Hund ist, was er isst: Die Vor- und Nachteile unterschiedlichster Hundefutter

Für manche ist es eine Philosophie, für andere ein Lebensinhalt: Das passende Futter für den eigenen Hund zu finden. Ob Trocken- oder Nassfutter, Barf oder Selbstgekochtes – erfahre hier die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Ernährungsformen.

Das Füttern des eigenen Hundes kann für manche Frauchen und Herrchen in Stress ausarten. Denn überall wird man mit unterschiedlichsten Meinungen zum besten Futter konfrontiert, jeder scheint der noch bessere Ernährungswissenschaftler zu sein. Fest steht: Was dem Hund auf lange Sicht guttut, kann nicht falsch sein. Wir beleuchten die unterschiedlichen Ernährungsformen mit ihren Vor- und Nachteilen.

Vor- und Nachteile von Trockenfutter

So praktisch und seit Jahrzehnten beliebt: das Trockenfutter. Mal handelt es sich um knusprige Kroketten oder Pellets, mal sind sie feucht und soft – Trockenfutter ist einfach zu lagern, zu portionieren und auch zum Mitnehmen für Unterwegs eine perfekte Erfindung. Viele Hundebesitzer schwören auch wegen der Zahngesundheit auf Trockenfutter. Denn es soll beim Kauen den Zahnbelag und Zahnstein reduzieren. Nur: was haben dann die Schlinger unter den Hunden davon? Generell muss gesagt werden, dass sich Trockenfutter nicht für jeden Hund eignet. Einige haben Schwierigkeiten mit der Verdauung, benötigen eine weichere Textur oder verweigern komplett das Futter. Zudem kann je nach Herstellungsprozess ein hoher Anteil Getreide enthalten sein. Und da Getreide und Fleisch vom Hund unterschiedlich gut verdaut wird, kann das zu Problemen führen. Auch der Anteil von Getreide im Futter spielt eine Rolle. Getreidesorten wie Weizen oder Reis enthalten vor allem Kohlenhydrate, hauptsächlich in Form von Stärke. Ist in einem Hundefutter nun mehr als 60% Kohlenhydrate enthalten, kann das zu Durchfall führen. Denn unverdaute Stärke wirkt osmotisch, zieht Wasser und kann dann Durchfall zur Folge haben.

Fest steht: Die Grundlage einer gesunden Hunde-Ernährung sollte tierisches Eiweiß, Fleisch oder eine hochwertige vegetarische Proteinquelle sein. Wer sich für Trockenfutter entscheidet, sollte deswegen genau auf Zusammensetzung und Herstellungsprozess achten, um seinem Vierbeiner trotz trockener Fütterung eine proteinreiche, artgerechte Ernährung zu bieten. Wichtig bei einem hochwertigen Trockenfutter ist auch die Kohlenhydratquelle (Getreide, Kartoffel o.ä.), Gemüseanteile, Obst, Kräuter und Zusätze (Öle, Vitamine, Mineralstoffe) ausmachen. Weniger artgerechte Trockenfuttersorten enthalten sehr hohe Menge an Getreide und Füllstoffe sowie wenig gesunde Proteinquellen, was mit etwaigen Geschmacksverstärkern kompensiert werden kann. Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass immer genau auf die Zutatenliste und Zusammensetzung geachtet wird. 

Vorteile von Trockenfutter:

+ praktisch und einfach in der Handhabung

+ soll für die Zahngesundheit förderlich sein

+ Trockenfutter kann auch als Snack oder Belohnung verwendet werden

+ Trockenfutter ist oft günstiger als Nassfutter mit vergleichbarer Zusammensetzung

+ Hundenapf und das Drumherum bleiben sauberer


Nachteile von Trockenfutter:

- Es muss deutlich mehr darauf geachtet werden, dass der Hund ausreichend trinkt

- Für generell mäkelige Hunde ist Trockenfutter oftmals weniger attraktiv

- Trockenfutter müssen in der Regel natürliche oder synthetische Konservierungsstoffe und Antioxidantien hinzugefügt werden

- Wahl der Zutaten kann nicht beeinflusst werden

- exakte Herkunft und die Inhaltsstoffe sind meist unbekannt

- Nicht für jeden Hund geeignet und oft schlechter verwertbar als andere Fütterungsarten

- Trockenfutter kann das Risiko einer Magendrehung fördern, da das Futter erst im Magen aufquillt, sein Gewicht und Volumen erhöht und den Magen ausdehnt.

- Trockenfutter ist anfällig für Schädlinge wie Futtermilben

Vor- und Nachteile von Nassfutter

Nassfutter ist besonders bei Hunden beliebt. Denn es bietet in der Regel eine saftige, geschmacksintensive Mischung aus Fleisch, Gemüse und anderen Zutaten. Es ist auch eine gute Wahl für ältere Hunde mit Zahnproblemen sowie für Vierbeiner, die wenig Wasser trinken. Über das feuchte Futter wird der Vierbeiner automatisch mit reichlich Flüssigkeit versorgt, was dem Wasserhaushalt zugutekommt. Allerdings ist Nassfutter tendenziell teurer als Trockenfutter, hat eine kürzere Haltbarkeit und verursacht höhere Mengen an Verpackungsmüll. Auf Reisen oder unterwegs ist es unpraktisch, da es nicht zu warm transportiert und in der Regel abgewogen werden muss. Preislich macht sich das Nassfutter besonders dann bemerkbar, wenn man auf hochwertiges Qualitäts-Futter setzt. Wie beim Trockenfutter kann die Wahl der Zutaten nicht beeinflusst werden, die exakte Herkunft und die Inhaltsstoffe sind meist unbekannt.

Vorteile von Nassfutter:

+ Intensiver Geruch des Futters kommt in der Regel gut an

+ Bei Wenigtrinkern unterstützt Nassfutter den Wasserhaushalt

+ Ältere Hunde mit Zahnproblemen fressen Nassfutter lieber und einfacher

+ Besser geeignet für das Gewichtsmanagement

+ Nassfutter hat in der Regel eine bessere Verdaulichkeit als Trockenfutter


Nachteile von Nassfutter:

- Kürzere Haltbarkeit, hohe Mengen an Verpackungsmüll 

- Transport, kühle Lagerung und das Abwiegen des Futters im Urlaub oder unterwegs ist problematisch

- Nassfutter oft teurer als vergleichbares Trockenfutter

- Wahl der Zutaten kann nicht beeinflusst werden

- exakte Herkunft und die Inhaltsstoffe sind meist unbekannt

Vor- und Nachteile von Barf

Als das Barfen durch den australischen Tierarzt Dr. Ian Billinghurst 1993 erfunden und publik gemacht wurde, ging ein Aufschrei durch die Hundewelt. Denn das Barfen leitet sich von dem Gedanken ab, dass Hunde mit Wölfen verwandt sind und dementsprechend sollte die Fütterung so natürlich wie möglich sein – also roh. Barf ist dementsprechend eine natürliche Fütterungsmethode, die rohes Fleisch, Knochen und Gemüse umfasst. Das Barfen stellt eine sehr gute Möglichkeit dar, deinem Hund eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen und Texturen zu bieten. Allerdings erfordert diese Fütterungsvariante eine sorgfältige Planung und Vorbereitung. Zusätzlich besteht das Risiko von Infektionen mit Bakterien sowie einer Mangel, Fehl- und Überversorgung, wenn die Rationen mit zu wenig Wissen über die richtige Rationsgestaltung zusammengestellt werden. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Lagerung von rohem Fleisch und Innereien dar. Besonders dann, wenn man unterwegs ist. Aber auch zuhause kann die rohe Kost den Hundebesitzer herausfordern.

Vorteile von Barf:

+ Du bestimmst, was im Napf deines Lieblings landet

+ Das Barfen ermöglicht eine artgerechte und gesunde Ernährung mit viel Abwechslung

+ kohlenhydratarme Ernährung, ohne Zucker und Getreide

+ Preislich ähnliches Niveau wie beim Fertigfutter

+ Ein gebarftes Tier erledigt sein Geschäft in der Regel seltener

+ Barf kommt ohne künstliche Aromen, Farbstoffe und Geschmacksverstärker aus


Nachteile von Barf:

- Viel Hintergrundwissen erforderlich

- Sorgfältige, zeitaufwändige Planung und Vorbereitung

- Risiko von Infektionen, Mangel, Fehl- oder Überversorgung

- Lagerung und Transport des Futters

Vor- und Nachteile von selbstgekochtem Futter

Individuell, nachhaltig und artgerecht – das sind selbstgekochte Mahlzeiten für den Hund. Wenn du die volle Kontrolle über die Ernährung deines Hundes haben möchtest, ist Selbstkochen definitiv eine gesunde und vom Hund hervorragend akzeptierte Option. Es liegt in der eigenen Hand, dass nur hochwertige Zutaten in den Hundenapf gelangen und die Ernährung an die individuellen Bedürfnisse angepasst wird. Geschmacksverstärker oder unnötige Zusatzstoffe gehören so der Vergangenheit an. Für diejenigen, die sich für das Selbstkochen entscheiden, steht eine ganze Welt an Möglichkeiten offen. Eine schier unbegrenzte Rezeptvielfalt und eine absolute Transparenz an dem, was der Hund in den Napf bekommt, sind nur zwei schlagende Argumente, die für die individuelle Zubereitung sprechen. Hinzu kommt der große Vorteil, dass das Futter genau auf das eigene Tier, seinen Geschmack und seine Bedürfnisse angepasst werden kann. Denn wer selbst die Kochlöffel schwingt, kann quasi „maßgeschneidert“ zubereiten. Diese Flexibilität gilt auch für den Einkauf der Zutaten. Regional, nachhaltig und zum eigenen Geldbeutel passend kann hier gewählt werden.

Klar. Das Selbstkochen erfordert etwas Übung sowie ein bisschen mehr Organisation, wenn man damit beginnt. Dafür erkocht man sich aber auch eine riesige Menge an Vorteilen! Mit Rezepten, die wir von Tiermedizinen entwickelt haben, gibt es keine unnötigen Zusatzstoffe oder Geschmacksverstärker mehr zum Fressen. Die Qualität und die Inhaltsstoffe sind absolut transparent, die Abwechslung an gesunden und leckeren Mahlzeiten ist immens und es wird individuell auf die Bedürfnisse des Hundes eingegangen. Und ganz nebenbei fördert das Kochen, wenn man es als Ritual etabliert, die Bindung zwischen Tier und Mensch. Wer hier einmal Fuß gefasst hat, kann seinen Hund kaum frischer, gesünder und nachhaltiger füttern als mit selbst gekochten Hundemenüs.

Vorteile von selbstgekochtem Hundefutter:

+ Hohe Akzeptanz beim Hund

+ Keine unnötigen Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker

+ absolute Transparenz über das, was in den Napf kommt

+ riesige Auswahl des Menüsortiments

+ individuelle Abstimmung auf das Tier

+ Einfluss auf Qualität

+ Einfluss auf die Kosten

+ Es kann auf Vorrat gekocht werden

+ Interaktion und Bindung mit dem Hund

+ Nachhaltigkeit, wenig Verpackungsmüll


Nachteile von selbstgekochtem Hundefutter:

- Beschaffung mancher Zutaten muss in Erfahrung gebracht werden

- Zu Beginn etwas mehr Organisationsarbeit

- Aufbewahrung der Zutaten und des fertig gekochten Futters

Fazit

Die Auswahl der besten Fütterungsart für deinen Hund hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich seines Alters, seiner Größe, seines Gesundheitszustands und seiner Vorlieben. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile jeder Option abzuwägen und möglicherweise mit einem Tierarzt zu sprechen oder einen Ernährungsexperten zu konsultieren, um die beste Entscheidung für deinen pelzigen Freund zu treffen.

Quellen:

Raw-meat-based diets (RMBD) as a feeding principle for dogs. https://doi.org/10.15654/tpk-150782

Homemade versus extruded and wet commercial diets for dogs: Cost comparison https://doi.org/10.1371/journal.pone.0236672

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