Inhalte
- Vorsicht, giftig für den Hund
- Schokolade und Süßigkeiten
- Giftige Obstkerne und Trockenfrüchte
- Giftige Nüsse
- Giftiges Gemüse
- Giftig: Alkohol und Koffein
- Kräuter und Gewürze
- Anzeichen einer Vergiftung beim Hund
- Mein Hund hat etwas Giftiges gegessen, was jetzt?
- So reduzierst du das Risiko
- Fazit: Was dürfen Hunde auf keinen Fall essen?
Vorsicht, giftig für den Hund
Oh, ist da ein Krümel vom Tisch gefallen? Schon eingeatmet. Ui, was riecht da im Mülleimer so interessant? Mal probieren. Ups, lag da eben ein Stück Schokolade auf dem Couchtisch? Ich weiß von nichts. Hunde lassen sich keine Gelegenheit entgehen, etwas Essbares zu ergattern. Leider ist nicht alles, was wir Menschen genießen, auch gut für unsere Hunde. Manche Lebensmittel können sogar lebensgefährlich für unser Vierbeiner sein. Sind Rosinen giftig für den Hunde? Was ist mit Solanin in Tomaten? Welche Menge macht das Gift?
Wir zeigen dir, welche Speisen für deinen Hund tabu sind, warum sie so gefährlich sind und welche Symptome auf eine Vergiftung hindeuten. Damit du immer auf der sicheren Seite bist und dein Hund gesund bleibt!
Was passiert eigentlich, wenn der Hund was Falsches zwischen die Zähne bekommt? Tierärztin Hanna erklärt es im Video:
Schokolade und Süßigkeiten
Dürfen Hunde Schokolade essen?
Giftig
Warum ist Schokolade giftig für Hunde?
Was passiert, wenn Hunde Schokolade essen? Schokolade enthält Theobromin, einen Stoff, den Hunde nur sehr langsam abbauen. Besonders dunkle Schokolade und Kakaopulver sind gefährlich, da sie hohe Mengen Theobromin enthalten.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
Wie viel Schokolade ist giftig für Hunde? Bereits 20 mg Theobromin pro kg Körpergewicht können Symptome auslösen.
Milchschokolade enthält etwa 2,3 mg Theobromin pro Gramm, Bitterschokolade 16 mg und Kakaopulver sogar 28,5 mg pro Gramm.
Symptome einer Vergiftung:
Dein Hund hat Schokolade gefressen? Achte auf diese Symptome: Erbrechen, Durchfall, Zittern, Unruhe, erhöhter Puls, Krampfanfälle – in schweren Fällen Herzstillstand.
Dürfen Hund Xylit essen?
Hochgiftig
Warum ist Xylit giftig?
Xylit (auch Birkenzucker genannt) findet sich in zuckerfreien Kaugummis, Bonbons und Marmelade. Es führt bei Hunden zu einem starken Anstieg der Insulinausschüttung und kann tödlichen Unterzucker verursachen.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
Schon 0,1 g Xylit pro kg Körpergewicht kann schwere Symptome verursachen. Ein Kaugummi enthält etwa 0,3 g Xylit – für einen kleinen Hund kann das bereits ernst werden!
Symptome einer Vergiftung:
Schwäche, Zittern, Krampfanfälle, Erbrechen, Koma, Leberversagen.
Giftige Obstkerne und Trockenfrüchte
Dürfen Hunde Weintrauben und Rosinen essen?
Giftig
Warum sind Weintrauben und Rosinen giftig?
Der genaue Giftstoff ist nicht bekannt, die enthaltenen Stoffe können akutes Nierenversagen auslösen.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
Schon 10 bis 30 g Rosinen oder Weintrauben pro kg Körpergewicht können bedrohlich sein. Kleine Hunde sind besonders gefährdet.
Symptome einer Vergiftung:
Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Lethargie, stark vermehrtes oder vermindertes Urinieren, Nierenversagen.
Dürfen Hunde Steinobst essen?
GIFTIGE KERNE
Warum ist Steinobst giftig?
Dürfen Hunde Kirschen essen? Das Fruchtfleisch selbst ist für Hunde meist unproblematisch und ein gesunder Vitaminlieferant: Die Kerne enthalten Blausäure, die im Körper freigesetzt wird und zu schweren Vergiftungen führen kann. Zudem sind sie hart und scharfkantig – ein Verschlucken kann zu inneren Verletzungen oder einem Darmverschluss führen.
Besonders gefährlich sind:
Aprikosenkerne, Kirschkerne, Pfirsichkerne, Pflaumenkerne und Mangokerne.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
Schon wenige zerkaute Kerne können gefährlich sein, da durch das Kauen die Blausäure freigesetzt wird. Große Kerne bergen zudem das Risiko eines Darmverschlusses.
Symptome einer Vergiftung:
Atemnot, Zittern, Krämpfe, Speichelfluss, Erbrechen, in schweren Fällen Bewusstlosigkeit oder Atemstillstand.
Giftige Nüsse
Dürfen Hunde Macadamianüsse essen?
Giftig
Warum sind Macadamianüsse giftig?
Der genaue Mechanismus ist unklar, aber sie können starke Vergiftungssymptome hervorrufen.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
Schon 2 bis 3 Nüsse können bei einem kleinen Hund Symptome verursachen.
Symptome einer Vergiftung:
Lahmheit, Zittern, Erbrechen, Fieber, starke Schwäche.
Dürfen Hunde Walnüsse essen?
giftige Schimmelpilze
Warum sind Walnüsse giftig?
Die Nüsse selbst sind für Hunde nicht direkt giftig, aber die grüne Fruchthülle, in der sie reifen, kann hochgefährlich sein. Sie ist oft von einem Schimmelpilz (Penicillium crustosum) befallen, der Mykotoxine bildet. Diese enthalten unter anderem das Gift Roquefortin C, das ähnlich wie Strychnin wirkt. Strychnin wurde früher als Rattengift eingesetzt.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
Bereits kleine Mengen der schimmeligen Fruchthülle können zu Vergiftungen führen. Besonders tückisch: Hunde müssen die Nüsse nicht einmal fressen – es reicht, wenn sie sie ins Maul nehmen, zerkauen oder apportieren.
Symptome einer Vergiftung:
Erbrechen, Durchfall, Muskelzittern, Krampfanfälle. In schweren Fällen kann es zu einer lebensbedrohlichen Vergiftung kommen.
Dürfen Hunde Bittermandeln essen?
GIFTIG
Warum sind Bittermandeln giftig?
Bittermandeln enthalten Amygdalin, das im Körper zu Blausäure umgewandelt wird. Und was ist mit süßen Mandeln? Die wären rein theoretisch ok für Hunde. Warum nur theoretisch? Süße Mandeln und Bittermandeln sind mit bloßem Auge nicht voneinander zu unterscheiden. Deshalb gilt: Keine Mandeln für Hunde.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
Zwei Milligramm Blausäure pro Kilogramm Körpergewicht können für Hunde tödlich sein. Wie vielen Mandeln das entspricht, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.
Symptome einer Vergiftung:
Atemnot, Zittern, Krämpfe, Erbrechen, Bewusstlosigkeit.
Giftiges Gemüse
Dürfen Hunde Zwiebeln, Lauch und Knoblauch essen?
HOCH Giftig
Nein, Hunde dürfen keine Zwiebeln essen! Bereits kleine Mengen können giftig sein und zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Zwiebeln in jeglicher Form – roh, gekocht, getrocknet oder pulverisiert – sind für Hunde toxisch! Das gleiche gilt für Lauch, Schnittlauch und Knoblauch.
Warum sind Zwiebeln & Co. giftig?
Sie enthalten Schwefelverbindungen, die die roten Blutkörperchen zerstören und zu Blutarmut (Anämie) führen.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
Bereits 5 g Zwiebel pro kg Körpergewicht kann Symptome auslösen. Knoblauch ist noch giftiger.
Symptome einer Vergiftung:
Blasses Zahnfleisch, Schwäche, erhöhte Herzfrequenz, Atemprobleme, Erbrechen, Durchfall, dunkler Urin, Koordinationsproblem
Dürfen Hunde Avocado essen?
giftig
Warum ist Avocado giftig?
Avocados enthalten Persin, einen Stoff, der für Hunde gesundheitsschädlich sein kann. Besonders problematisch ist der große Kern, der bei Verschlucken einen Darmverschluss verursachen kann. Das Fruchtfleisch enthält nur geringe Mengen Persin, ist allerdings sehr fetthaltig und kann bei empfindlichen Hunden Durchfall oder sogar eine Bauchspeicheldrüsenentzündung auslösen. Persin kann zudem zu einer Zerstörung des Herzmuskels (Myokarddegeneration) führen.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
Hängt von der Größe des Hundes und seiner Empfindlichkeit ab.
Symptome einer Vergiftung:
Erbrechen, Durchfall, Atemnot, Herzrhythmusstörungen, bei Darmverschluss zusätzlich starke Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit.
Giftig: Alkohol und Koffein
Dürfen Hunde Bier trinken?
Giftig
Warum ist Alkohol giftig?
Ethanol, der Hauptbestandteil von alkoholischen Getränken, wirkt auf das Nervensystem des Hundes. Das kann lebensbedrohliche Vergiftungen hervorrufen. Selbst kleine Mengen können schwerwiegende Auswirkungen haben.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
Bereits wenige Milliliter Alkohol pro kg Körpergewicht können Vergiftungssymptome hervorrufen. Besonders kleine Hunde sind gefährdet.
Symptome einer Vergiftung:
Desorientierung, Erbrechen, Zittern, Koordinationsprobleme, verlangsamte Atmung, Krampfanfälle – in schweren Fällen Koma oder Tod.
Dürfen Hunde Kaffee trinken?
giftig
Warum ist Koffein giftig?
Koffein, das in Kaffee, Tee, Energydrinks und Cola enthalten ist, wirkt stark anregend auf das Nervensystem des Hundes und kann schwere Herz-Kreislauf-Probleme verursachen.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
Bereits 8 bis 15 mg Koffein pro kg Körpergewicht können Symptome hervorrufen. Ein großer Schluck Kaffee oder ein Stück Schokolade kann für kleine Hunde bereits gefährlich sein.
Symptome einer Vergiftung:
Unruhe, erhöhter Herzschlag, Zittern, Erbrechen, Durchfall, Krampfanfälle – in schweren Fällen lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen.
Kräuter und Gewürze
Dürfen Hunde Muskatnuss essen?
Giftig
Warum ist Muskatnuss giftig?
Muskatnuss enthält Myristicin, das auf das Nervensystem wirkt und Vergiftungen verursachen kann.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
Bereits ein halber Teelöffel Muskatnuss kann bei kleinen Hunden Symptome auslösen.
Symptome einer Vergiftung:
Erbrechen, Zittern, Halluzinationen, Krampfanfälle.
Dürfen Hunde Chili, Cayennepfeffer oder Paprikapulver essen?
giftig
Warum sind Chili und Paprikapulver giftig?
Capsaicin reizt die Schleimhäute und kann Magen-Darm-Probleme verursachen.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
Hängt von der Größe des Hundes, seiner Empfindlichkeit und dem Schärfegrad der Chili ab.
Symptome einer Vergiftung:
Starkes Hecheln, Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall.
Dürfen Hunde Salz essen?
in großer Menge giftig
Warum ist Salz giftig?
Zu viel Salz kann eine Natriumvergiftung auslösen.
Ab welcher Menge wird es gefährlich?
2 g Salz pro Kilogramm Körpergewicht ist gefährlich für Hunde, eine Dosis von 4 g Salz pro Kilogramm Körpergewicht kann tödlich sein.
Symptome einer Vergiftung:
Erbrechen, Zittern, Krämpfe, Nierenschäden.
Anzeichen einer Vergiftung beim Hund
Hat dein Hund etwas erwischt, was er besser nicht gefressen hätte, bedeutet das nicht automatisch eine Vergiftung. Wie stark dein Vierbeiner reagiert, hängt von der Art des Giftes, der aufgenommenen Menge und seiner individuellen Konstitution ab. Doch Vorsicht ist besser als Nachsicht: Achte auf Veränderungen und kontaktiere im Zweifel immer deinen Tierarzt!
Symptome einer Vergiftung beim Hund:
- Aufgeblähter Bauch – Kann auf eine gestörte Verdauung oder eine schwerwiegende Reaktion hindeuten.
- Apathie – Dein Hund wirkt müde, zeigt kein Interesse an seiner Umgebung und zieht sich zurück.
- Atemnot – Schnelles, schweres oder keuchendes Atmen kann ein ernstes Zeichen sein.
- Blasses Zahnfleisch – Ein Hinweis auf Kreislaufprobleme oder eine beginnende Anämie.
- Durchfall – Oft das erste Symptom einer Vergiftung, meist begleitet von allgemeinem Unwohlsein.
- Erbrechen – Ein natürlicher Reflex des Körpers, um Giftstoffe loszuwerden.
- Fieber – Eine erhöhte Körpertemperatur kann ein Anzeichen für eine starke Reaktion auf Giftstoffe sein.
- Krämpfe – Muskelzuckungen oder unkontrollierte Bewegungen sind Warnsignale für eine ernste Vergiftung.
- Starker Durst – Deutet darauf hin, dass der Körper versucht, Giftstoffe auszuspülen.
- Starker Speichelfluss – Ein Symptom, das oft bei reizenden oder ätzenden Substanzen auftritt.
- Unruhe – Dein Hund wirkt nervös, läuft rastlos umher oder kann nicht still liegen.
Mein Hund hat etwas Giftiges gegessen, was jetzt?
Erste Hilfe: Was kannst du tun?
Bleib ruhig und versuche herauszufinden, was dein Hund gefressen hat. Falls möglich, entferne noch vorhandene Reste aus seinem Maul. Ruf sofort deinen Tierarzt an und schildere den Vorfall – er kann dir genau sagen, welche Maßnahmen sinnvoll sind. In manchen Fällen kann die Gabe von Aktivkohle helfen, Giftstoffe zu binden.
Tierärztliche Behandlung
Der Tierarzt kann medikamentös Erbrechen auslösen oder, falls nötig, eine Magen-Darm-Spülung durchführen. Infusionen helfen, die Giftstoffe schneller aus dem Körper zu spülen. In schweren Fällen können krampflösende oder kreislaufstabilisierende Medikamente erforderlich sein. Die ersten 48 Stunden nach einer Vergiftung sind oft entscheidend – je schneller behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
So reduzierst du das Risiko
Damit dein Hund gar nicht erst in die Gefahr gerät, etwas Giftiges zu fressen, kannst du einige vorbeugende Maßnahmen treffen:
- Achte darauf, was herumliegt.
Viele Hunde sind wahre Müllschlucker und schnappen sich alles, was sie finden. Lass keine Essensreste, offene Verpackungen oder Getränke unbeaufsichtigt herumstehen. Gerade Schokolade, Trauben oder zuckerfreie Kaugummis müssen sicher verwahrt werden. - Überprüfe, wo dein Hund hinkommt.
Manche Hunde sind wahre Kletterkünstler und kommen problemlos an die Küchenarbeitsplatte oder den Esstisch. Achte darauf, dass dein Hund keine Lebensmittel vom Tisch oder aus Mülleimern stibitzen kann. Ein sicher verschlossener Mülleimer ist hier besonders wichtig. - Draußen gilt: Augen auf!
Wenn dein Hund gerne alles Mögliche vom Boden aufnimmt, solltest du besonders aufmerksam sein. Giftköder, verdorbene Lebensmittel oder Schimmelpilze können gefährlich werden. Ein gutsitzender Maulkorb kann eine sinnvolle Lösung sein. Alternativ kann ein gezieltes Anti-Fresstraining in einer Hundeschule helfen.
Fazit: Was dürfen Hunde auf keinen Fall essen?
Unsere Vierbeiner haben feine Nasen – und manchmal leider nicht den richtigen Riecher dafür, was ihnen guttut. Dazu braucht dein Hund dich. Wenn du weißt, welche Lebensmittel tabu sind, kannst du deinen Hund vor gefährlichen Vergiftungen schützen. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt: Teile diesen Artikel mit anderen Hundehaltern.
Übrigens: Einen guten Überblick über giftige Lebensmittel gibt dir unsere Infografik zum Download. Einfach ausdrucken und gut sichtbar für alle Familienmitglieder aufhängen!
Du möchtest den Überblick behalten? Dann schau dir den großen Ratgeber Was dürfen Hunde (nicht) essen? an – da findest du Informationen zu Lebensmitteln von A-Z.